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Rettungsaktion für Mitglied einer deutschen Gruppe

geschrieben von Markus

Gleich vorweg: bei uns ist alles so weit in Ordnung! Gestern mussten wir allerdings einen Toten eines deutschen (sächsischen) Veranstalters bergen bzw. wurde die Bergung mit der Gruppe und unserer Unterstützung durchgeführt. Wir haben uns aufgrund der Tatsache, dass das Medienecho sehr gross sein wird und wir nicht wollen, dass die Angehörigen die traurige Nachricht über die diversen Medien erfahren, dazu entschlossen erst heute unseren Bericht zu den letzten Tagen online zu geben. Aber nun von Anfang an...

Am Freitag sind ja wie berichtet Fred und Sieg zu ihrem Gipfelangriff zu Lager 1 aufgestiegen. Hannes hat aufgrund starker Kopfschmerzen seinen Anstieg in Lager 2 vorerst einmal abgebrochen und ist noch am Abend ins BC abgestiegen. Die beiden verbrachten eine sehr gute Nacht in Lager 1 und sind am Samstag ins Lager 2 aufgestiegen.

Derweil haben sich bei uns im BC die Ereignisse überschlagen. Kurz nach dem Frühstück kam zu uns einer der Teilnehmer eines sächsischen Veranstalters und bat unsere Gruppe um Unterstützung. Irgendjemand war bei ihrer Gruppe am Berg arg in Schwierigkeiten, allerdings konnte auch er nicht mehr sagen und alarmierte über unser Satellitenhandy die Deutsche Botschaft um Hilfe anzufordern. Leider wie sich später herausstellte vergebens und sie bzw. wir waren bei der gesamten Rettungs- bzw. Bergungsaktioin auf uns alleine gestellt. Keine Hilfe von aussen, auch in einem so hoch entwickelten Land wie China nicht.

Alle von uns im BC rüsteten sich, um den in Not geratenen und dessen Kameraden zu helfen. Aufgrund der Tatsache, dass unsere gesamte Schiausrüstung im Schidepot gut 800 Höhenmeter über uns war, und die andere Gruppe aber auf einer gänzlich anderen Route unterwegs war, konnten wir nur ab der Schneegrenze unsere Hilfe anbieten bzw. die Bergung durchführen. Die Gruppe musste also aus eigener Kraft versuchen den Verunglückten bis dorthin zu schaffen. Wir stiegen also mit unserer improvisierten Rettungsausrüstung (Trage und Tragtier usw.) bis zu ihrem Schidepot auf und warteten auf deren Eintreffen von oben.

Leider erfuhren wir immer mehr Details der Ereignisse des Unglücks und all dies ließ uns nur mehr das allerschlimmste erwarten. Gegen 15:00 Uhr trafen dann die ersten der Gruppe von oben ein und es wurde leider traurige Gewissheit, dass all unsere und deren Bemühungen vergebens war, und der Teilnehmer leider am Berg verstorben war. Wir übernahmen den Toten an der Schneegrenze, verpackten ihn nochmals um einen weiteren Abtransport über die steilen Schotterabstieg zu ermöglichen. Schon nach einigen Metern konnten wir ihn zum weiteren Abtransport auf einen Esel aufladen und gemeinsam mit dem Tragtier und den Einheimischen gelang uns der Abtransport in deren BC. Dort übergaben wir ihn an die restliche deutsche Mannschaft. In Anbetracht der Tatsache, dass sich das Ereignis in fast 7000 Meter Seehöhe ereignete ist es als großartige kameradschaftliche Leistung der deutschen Gruppe zu werten, den Verunglückten so weit zu bergen, dass wir ihnen zu Hilfe kommen konnten. Gemeinsam konnten wir das sehr traurige Geschehen zu einem doch irgendwie positiven Abschluss bringen. Alles weitere wurde von der Gruppe in die Wege geleitet.

Wir selbst kamen nach einem körperlichen und auch emotional anstrengenden Tag zum Abendessen gut im BC an. Das Ereignis führte uns wieder deutlich vor Augen wie nahe Erfolg und Schicksalsschlag beieinander liegen koennen.

Die Gedanken sind in diesem Moment, auch unbekannter Weise, bei den Angehörigen des Betroffenen. Wir wünschen ihnen unser aufrichtigen Beileid.

Auch er war einer von uns, zu deren Leidenschaft und Liebe es zählte, auf Berge zu steigen ...


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