Nach gut zwei Jahren hatte ich wieder die Gelegenheit gemeinsam mit einer Gruppe in der Khumbu-Region unterwegs zu sein. Das fast dreiwöchige Trekking, bei besten Wetter und Allgemeinbedingungen gipfelte in der Besteigung des Island-Peak. Mit über 6000 Meter das Gipfelziel vieler ambitionierter Trekker. Gleichzeitig bildete der Gipfelerfolg auch den Höhepunkt und krönenden Abschluss unserer gemeinsamen Tour am Dach der Welt.
Mit zum Teil überwältigenden Eindrücken konnten wir gemeinsam den Rückweg antreten. Der schon traditionelle Abschlussabend für die Trekking-Gruppe wurde diesesmal schon in Namche Bazar abgehalten.
Grund war diesesmal mein anschließender neuerlich geplanter Versuch an der Ama Dablam..
Tobias Watzek und Hannes Gröbner waren ja schon am Islandpeak, nach ihrer Tour am Mera Peak, zu mir und meiner Gruppe hinzugestoßen. Gemeinsam mit den beiden wollte ich es diesemal versuchen.
Die beiden warteten in der Lodge, am Ausgangspunkt zum Anmarsch ins AmaDablam Basislager auf meine Rückkehr. Um das Warten etwas zu verkürzen, hat mich meine Gruppe nun schon Namche Bazar "entlassen" und verabschiedet.
Unsere Wege trennten sich also. Die Gruppe nun unter der Leitung des neplaischen Führers stieg also weiter ab nach Lukla ab um dort mit dem Flieger wieder nach Kathmandu zurückzukehren. Ich machte mich wieder, nach der herzlichen Verabschiedung und etwas gezeichnet vom Abschlussfest an den Aufsteig zurück zu meinen beiden wartenden Begleitern.
Nach einer gemeinsamen Nacht im Kompfort der Lodge folgte dann der gemeinsame Austieg ins Ama Dablam Basislager. Nicht wie alle anderen in Zeltlager, nein, wieder in die Lodge...dies sollte wieder unser zu Hause und Zufluchtsort im Basislager werden.
Die Wettersitation war etwas durchwachsen. Ständiger Nebel behindert die freie Sicht. Berichten am Berg zufolge war aber oberhalb der "weissen Suppe" blauer Himmel.
Ein paar Tage Erholung, Speicher auffüllen und dann sollte es endlich losgehen. Leichte Nervosität machte sich trotz bester Bedingungen und Vorbereitung meinerseits breit.
Ein erster Aufbruch und Versuch für die Speedbegehung endete bereits in den Frühen Morgenstunden unmittelbar vor der Haustür der Lodge. Leichter Schneefall, Nebel.... war es nur lokal oder hatte sich der Wetterbericht getäuscht. Ich hatte auch keine Verbindung nach oben und ich wollte auch nicht meine "Pulver" im Schlechtwetter verschießen...
Daher zurück an den Start und hinein in den Schlafsack...warten, warten, warten wann kannich nu endlch starten?
Hannes und Tobias machte sich nun doch als erste auf den Weg....
Einige Stunden später dann auch die Ernüchterung bei ihnen. Tobias kehrte krankheitsbedingt um. Durch eine Erkältung mit Fieber geschwächt machte es keinen Sinn für ihn weiter aufzusteigen. Die Entteuschung war entsprechend gross, ud mit einer Thermosflasche Tee, Tabletten und entsprechender laune zog er sich in seinenSchlafsack zurück und hoffte auf baldige Besserung.
Hannes stieg nun alleine ins Lager 1 auf. Er hatte nun aber kein eienes Zelt dabei... Die Herbergsuche war allerdings doch von Erfolg. In einem lehrsthenden Zelt fand er die notwendige Rückzugsmöglicheit. Leider hatte auch er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Darmreinigung auf über 5000 Metern...ohne Worte!
Er versuchte nun gleich wie Tobias, eben einen Stock höher, im Schlafsack sich zu erholen. Ein von ihm am Funk berichteter Sonnenuntergang (Tobias und ich saßen ja noch immer im dichten Nebel) bei windstille versprach viel für meinen am nächsten Morgen geplanten neuerlichen Versuch...
Nächster Funkkontakt sollte um 1:00 Uhr sein. "Wolkenlos, sternenklarer Himmel, windstille....perfekte Bedingungen....ich leg mich wieder hin" krächts es aus dem Funkgerät. Hannes war meine persönliche Wetterstation, gut 1000 Höhenmeter über mir war es angerichtet. Die Wettersituation war super stabil, ich fühlte mich gut, es kann losgehen.
Bei dichtestem Nebel und leichtem Schneefall startete ich im Scein meiner Stirnlampe in den frühen Morgenstunden los. Alles lief wie am Schnürchen. Nach gut eine Stunde riss der Nebel auf, ich war überwältigt vom Sternenhimmel über mir....
Bei Morgengrauen hatte ich den langen Ansteig bis ins Lager 1 hinter mich gebracht. Irgendwo in den vielen Zelten musste Hannes sein. Ich dachte er ist sicher schon bereit für den Abmasch, ebenfalls richtung Gipfel. Ich fand ihn dann auch, der Anblick...so ei man ebe aussieht nach einer Dramreinigung auf über 5800 Metern ud einer schlaflosen Nacht. Mit den besten Wünschen verabschiedete ich mich Richtung Gipfel. Hannes wollte später versuchen nach Lager zwei aufzusteigen...
Schon bald wurde es steiler, leichte Gradkletterei, erste Fixseile, im beginnenden Tageslicht fühlte ich mich perfekt! Motivation fast ohne Ende. Niemand schien vor mir an den Fixseilen zu sein. Eigentlich unverständlich bei diesen Bedingungen, aber umso besser für mich, denn Überhohlen ist an vielen passagen nicht möglich.
Im Lager zwei, welches ich schon bald erreichen konnte, schlief noch alles bzw. wude gerade erst mal Teee gekocht...
Die Sonne war zwar inwischen aufgegangen, dennoch erreichtenmich ihre wärmenden Strahlen noch nicht. Ich war am Südwestgrad im Schatten des Gipfels unterwegs.
Kurz oerhalb Lager drei konnte ich vonweiter unten nun erste Gipfelaspiranten beim Aufstieg beobachten. Langsam, sehr langsam stiegen sie höher. Schon bald hatte ih sie erreicht. Mit ungläubigen Blck ließn sie mich an ihnen vorbei, auf die Frage woher ich nun kam und meiner Antwort, erwiderten sie nun mit ungläubigem Kopfschütteln. Sie waren ja nu schon seit Tagen mit dem Aufsteig beschäftigt... ich erst heute morgen dort gestartet wo sie 3 Tage vorher losgingen.
Im Lager 3, auf der grossen Eisterrasse, unterhalb der Gipfelflanke hatte ich nun alle überholt, es war erst 9 Uhr...
Erste langersehnte Sonnenstrahlen erreichten nun auch mich, neue Motivation und Energie für die letzten Meter zum Gipfel
Nach 7 Stunden und 5 Minuten dann der Moment...ich hattes es geschafft...Momente für die Ewigkeit
Hier findet ihr einige IMPRESSIONEN und TAGEBUCHEINTRÄGE der Ama Dablam Besteigung 2011